Kunstkredit Basel-Stadt – Kunst von Urs Aeschbach am Hebelschulhaus in Riehen

Im Zuge der Schulreform wurde das Hebelschulhaus am Langelängeweg in Riehen von einer Orientierungs- in eine Primarschule umfunktioniert und umfassend saniert. Auf Einladung des Kunstkredits Basel-Stadt hat der Basler Künstler Urs Aeschbach eine künstlerische Arbeit auf dem Dach des Schulhauses realisiert, die sich im Spannungsfeld zwischen Architektur, Funktionalität und Imagination verortet.

In der Tradition der Schulhauspavillon-Architektur 1952-53 von den Architekten Rasser & Vadi entworfen, wurden die Gebäude des Hebelschulhauses 2013 inhaltlich und bezüglich der Baustruktur neueren Standards und Nutzungen angepasst. Mit diesen Veränderungen wurde die ehemalige Turnhalle in eine Aula mit Foyer umfunktioniert und das Schulhaus organisatorisch mit der angrenzenden Niederholzschule vereint. Im Vorfeld der Sanierung wurde 2011 vom Kunstkredit Basel-Stadt, in Zusammenarbeit mit Hochbauamt im Bau- und Verkehrsdepartement ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb ausgeschrieben, dessen Gewinner der in Basel lebende Künstler Urs Aeschbach war. Im Rahmen der nachfolgenden Machbarkeitsabklärungen stellte sich heraus, dass sein ursprünglicher Entwurf nicht ausgeführt werden konnte. Der Künstler wurde deshalb von der Kunstkreditkommission zu einem neuen Entwurf eingeladen, der von der Jury 2013 zur Ausführung empfohlen wurde.

Urs Aeschbachs Projekt „Uhrenwürfel“ ist ein künstlerischer Eingriff im Aussenraum der Schule, dem eine vertiefte Auseinandersetzung mit der bestehenden Situation vor Ort bezüglich Aesthetik, Architektur und Nutzung des Hofs als Pausenraum zugrunde liegt. Seine skulpturale Intervention verwendet den dunkelbraun geklinkerten Liftturm als Sockel und stellt so eine optimale Sichtbarkeit für die Kunst her. Die beiden „Uhrenwürfel“ integrieren sich dabei wie selbstverständlich in den Schulbetrieb und in die Architektur. Dies verdanken sie einerseits ihrer Farbigkeit und Typographie, die sich am ursprünglichen Gestaltungskonzept der Anlage orientiert, ihren Proportionen als auch ihrer Funktionalität als Zeitanzeige für die eintreffenden oder in der Pause spielenden Kinder. Je ein Zifferblatt blickt auf den vorderen und den hinteren Pausenplatz, wodurch die künstlerische Arbeit als ein Scharnier zwischen diesen Räumen wirkt. Aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech gefertigt, stehen der rote und der gelbe Würfel leicht aus der Orthogonalität gerückt, in erhöhter Position. Die Uhr als Sinnbild für Disziplin, Genauigkeit und Eindeutigkeit ist in den Würfeln, die vorgeben, zufällig so zu liegen, leicht „aus dem Konzept zu bringen“. Die Ausrichtung der beiden Würfel lässt den Eindruck aufkommen, als wären sie einem Riesen unbemerkt aus der Tasche und auf das Schulhausdach gefallen. Dabei ist einer der beiden Würfel kopfüber auf dem Vordach gelandet, seine Uhr ist um 180° gedreht. Die „Verrückung“ erinnert daran, dass auch Zeit relativ ist und manchmal „die Uhren anders gehen“.

Urs Aeschbach (geb. 1956 in Aarau) lebt und arbeitet in Basel (www.ursaeschbach.ch). Er arbeitet überwiegend in den Bereichen Malerei, Druckgrafik und Fotografie. Seine Arbeiten sind regelmässig in Ausstellungsäumen in der Schweiz und darüber hinaus zu sehen. Er realisierte Kunst-am-Bau-Projekte in den Kantonen Zürich, Aargau und Basel-Stadt.

Vernissage und Medienorientierung: 12. Mai 2015, 14.00 Uhr, Pausenhof des Hebelschulhaus Riehen, Langelängeweg 14, 4125 Riehen, in Anwesenheit des Künstlers

Bilder dürfen nur mit folgendem Nachweis verwendet werden: Foto: Serge Hasenböhler

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