Kunstkredit Basel-Stadt – Brunnenstock der Basler Künstlerin Tina Z’Rotz im Hof des Museums der Kulturen Basel

In der Nachfolge der neuen Hofgestaltung, die mit der Sanierung und Erweiterung des Museums der Kulturen Basel (MKB) verbunden war, wurden 2013 vom Kunstkredit Basel-Stadt fünf Künstlerinnen und Künstler aus der Region Basel zu einem Wettbewerb eingeladen. Gesucht wurde eine zeitgenössische künstlerische Interpretation eines Brunnenstocks. Gewinnerin des Wettbewerbs war die in Basel lebende Künstlerin Tina Z’Rotz. Die Einweihung der kürzlich fertiggestellten Skulptur findet am 24. Oktober 2014 im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „StrohGold“ des MKB statt.

Das Museum der Kulturen Basel (MKB) wurde von 2009 bis 2010 saniert und erweitert. Bei der Anpassung der Eingangssituation wurde im Hof die Fundamentplatte eines Brunnens freigelegt. Der Brunnentrog war nicht erhalten und der ursprüngliche Brunnenstock war bereits 1913 demontiert und dem Historischen Museum Basel übergeben worden. Auf Wunsch des MKB, der Archäologischen Bodenforschung und der Denkmalpflege wurde die Fundamentplatte vor Ort belassen. Ein schlichtes Brunnenbecken wurde angefertigt und auf die bestehende Brunnenplatte gesetzt. Zudem wurde ein provisorischer Brunnenstock angebracht, damit der Brunnen in Betrieb genommen werden konnte. Für die Fertigung des definitiven Brunnenstocks wurde 2013 vom Kunstkredit Basel-Stadt ein Wettbewerb durchgeführt, zu dem fünf Künstlerinnen und Künstler eingeladen wurden, und dessen Gewinnerin die in Basel lebende Künstlerin Tina Z’Rotz war.

Das von Tina Z’Rotz geschaffene Werk erfüllt auf elegante Weise den Anspruch, zugleich eine Skulptur und ein funktionsfähiger Brunnenstock zu sein. Aus Bronze gegossen und dunkel patiniert, mäandert das schlauchförmige Kunstwerk um den Brunnentrog, legt sich auf den Beckenrand und steigt, eine Schleife bildend, auf der gegenüberliegenden Seite empor, um dort das Wasser in den Trog fliessen zu lassen. Der Künstlerin ist es ein Anliegen, mit diesem langen Weg, den das Wasser durch die Zuleitung nimmt, auf eine zeitliche Dimension und auf die Qualität des „Umwege-Machens“ hinzuweisen. Sie möchte ein verspieltes Zeichen gegen das heutige Gebot der Effizienzsteigerung setzen.

Die Oberflächenstruktur der Brunnenskulptur zeigt Unregelmässigkeiten, die durch die handwerkliche Fertigung bedingt sind und die von Z’Rotz bewusst sichtbar belassen werden. Durch das Hervorheben der Handwerklichkeit lädt die Künstlerin dazu ein, das Verhältnis von Handwerk und Kunstwerk zu reflektieren und schafft damit einen direkten Bezug zu den im MKB präsentierten Artefakten. Das Gusspositiv der Bronzeskulptur wurde von Tina Z’Rotz aus Wachs geformt und in einem aufwändigen Prozess – durch Erhitzen und Abkühlen, Ziehen, Schieben und Drücken – in die gewünschte Form gebracht. In Zusammenarbeit mit der Kunstgiesserei St. Gallen wurde eigens eine Technik entwickelt, um das Fliessen des Wassers durch die gesamte Skulptur, die als Zuleitung des Brunnens fungiert, zu gewährleisten. Entstanden ist ein Werk, das zum Erkunden und Ertasten einlädt und zugleich die Leichtigkeit einer zeichnerischen Geste besitzt.

Tina Z’Rotz (geb. 1970 in Stans) lebt und arbeitet in Basel (www.zrotz.net). Ihre Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten sind oft poetisch-humorvolle Befragungen der Realität und der Grundbedingungen künstlerisch-plastischen Arbeitens. Ihre Werke sind regelmässig in Ausstellungsräumen der Region und darüber hinaus zu sehen.

Medienorientierung: 24. Oktober 2014, 10.30 Uhr, im Rahmen der Medienorientierung zur Ausstellung „Strohgold“ des Museums der Kulturen Basel

Einweihung in Anwesenheit der Künstlerin: Freitag, 24. Oktober 2014, 18.30 Uhr, im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „StrohGold“ des Museums der Kulturen Basel

Hinweise:

Die Bilder dürfen nur mit folgendem Nachweis verwendet werden: Foto: Serge Hasenböhler

Weitere Bilder gerne auf Nachfrage

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