Kunstkredit Basel-Stadt: Temporäre Kunst im öffentlichen Raum auf dem Campus der Künste – 'Vectors & Skin' von Tobias Nussbaumer

Der Kunstkredit Basel-Stadt schrieb 2016 gemeinsam mit dem Bau- und Verkehrsdepartement einen allgemeinen Wettbewerb für ephemere Kunstprojekte im Aussenraum der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW auf dem Areal des Freilagers Dreispitz aus. Das Siegerprojekt ist die begehbare architektonische Skulptur 'Vectors & Skin' von Tobias Nussbaumer. Die öffentliche Einweihung findet am 13. Juni 2017 um 19.30 Uhr statt.

Die Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) FHNW hat 2014 durch die Zusammenfassung ihrer einzelnen Institute auf dem Dreispitz Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit gewonnen. Mit weiteren Institutionen aus dem Kunst- und Kulturbereich besteht ein einzigartiges Potenzial für Projekte und Initiativen auf dem gemeinsamen Areal, dem Campus der Künste. Im Fokus der Ausschreibung für ein temporäres Kunstprojekt durch den Kunstkredit 2016 standen Beiträge, welche die bisherigen Entwicklungen im Umkreis des Campus der Künste reflektieren und zugleich Möglichkeiten für eine künftige Entwicklung entwerfen. Die Herausforderung bestand darin, mit der Intervention sowohl der Identität des Ortes zu entsprechen als auch eine breitere Öffentlichkeit zu adressieren und zu aktivieren. Das Projekt 'Vectors & Skin' des Künstlers Tobias Nussbaumer überzeugte die Jury hinsichtlich dieser anspruchsvollen Anforderungen.

Mit seiner Archiskulptur 'Vectors & Skin' lässt Tobias Nussbaumer auf dem Campus der Künste einen neuen Aktionsraum entstehen. Sein hybrides Werk zwischen Skulptur und Architektur thematisiert unsere alltägliche Raum- und Sinneswahrnehmung und verknüpft damit Fragen nach urbanem Raum und Stadtplanung. Die inmitten des Freilagerplatzes platzierte Skulptur ist nicht nur von aussen erlebbar: Die Besuchenden können dem historischen Schienenverlauf auf dem Platz folgend in einem Tunnel durch sie hindurchlaufen und dann auf die einzelnen Plattformen hinaufsteigen. Der Weg vom Boden in die Höhe der Skulptur erlaubt die unterschiedlichsten Blickwinkel: auf das Objekt selbst als auch von unterschiedlichen Standpunkten und Richtungen auf den gesamten Campus mit den umliegenden Architekturen und Gebäuden. Eine Begegnungszone entsteht, die den Freilager-Platz nicht als Transitzone sondern als sozialen Treffpunkt definiert.

Die allseitige Ummantelung des Gerüstskeletts mit Maschendrahtzaun ermöglicht den flächendeckenden Bewuchs der Skulptur. Im jährlichen Zyklus wird neu austreibender Hopfen die 'Aussenhaut' der Skulptur bilden. Die Vektoren als Grundlage des statischen Skeletts verbinden sich mit dem Wachstum der Pflanzen. Wie bereits in seinen früheren, zumeist installativen Arbeiten, thematisiert Nussbaumer auch hier seine Vorstellungen von Erfahrungsräumen an der Schnittstelle zwischen virtuellem und realem Raum.

Tobias Nussbaumer (geb. 1987, lebt und arbeitet in Basel) absolviert derzeit den Master of Arts in Fine Arts am Institut Kunst der HGK FHNW. Im Jahr 2015 gewann er den Kiefer-Hablitzel-Preis und erhielt ein Stipendium der Cristina Spoerri-Stiftung. In seinen architektonisch inspirierten Werken, Installationen und grossformatigen Zeichnungen inszeniert er komplexe Bildräume und bühnenhafte Szenen. Mit seinen Verschachtelungen von realräumlichen und virtuellen Welten führt er die Betrachtenden in ein Labyrinth aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln.

Hinweise:

Medienorientierung
Donnerstag, 13. Juni 2017, 19:00 Uhr
Freilager-Platz, Dreispitz-Areal, 4053 Münchenstein/Basel
Ab 19:30 Uhr wird das Werk eingeweiht.

Jurybericht und weitere Informationen

tobiasnussbaumer.com

Weitere Fotos können bei rhea.kyvelos@bs.ch angefragt werden.

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