Betriebsanalyse des Historischen Museum Basel: Regierungsrat spricht Projektbeiträge, um Sammlungserschliessung und Strategieprozess anzustossen

Die Betriebsanalyse des Historischen Museum Basel liegt vor: Sie schafft Transparenz und gibt ein detailliertes Bild über Finanzen, Personal, Organisationsstruktur und interne Prozesse sowie den Zustand der Sammlung in den acht Depots. Die Betriebsanalyse dient dem Museum als Grundlage, um sich für die Zukunft fit zu machen. Damit das Historische Museum mit seinen drei Ausstellungshäusern die Weichen richtig stellen kann, hat der Regierungsrat das Globalbudget – befristet für ein Jahr – um 292’000 Franken erhöht. Diese Zusatzmittel ermöglichen es der Institution, erstens einen zukunftsweisenden Strategieprozess anzustossen und zweitens das Grossprojekt einer Sammlungserschliessung vorzubereiten. Ausserdem stösst der Regierungsrat die Prüfung eines Sammlungszentrums für das Historische Museum an.

Wie in der Museumsstrategie des Kantons Basel-Stadt vorgesehen, ist das Historische Museum Basel einer Betriebsanalyse unterzogen worden. Sie liefert ein detailliertes Bild über die betriebliche Situation wie Finanzen, Personal, interne Prozesse sowie über den Zustand seiner Sammlung. Der Regierungsrat beauftragt das Historische Museum mit seinen drei Standorten Barfüsserkirche, Haus zum Kirschgarten und Musikmuseum nun, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dafür soll ein Strategieprozess angestossen werden. Er umfasst die Ausrichtung des Museums, die Zukunft des Musikmuseums sowie einen internen Leitbildprozess.

Sammlungserschliessung und Zukunft des Musikmuseums

Ebenfalls eine hohe Dringlichkeit misst die Analyse dem Grossprojekt einer umfassenden Sammlungserschliessung der Bestände des Historischen Museums zu, da ihr Inventarisierungsgrad unzureichend ist. Heute kann das Museum, das ein Netz von total acht Depots mit teils defizitären Infrastruktur betreibt, ICOM-Standards in der Bewahrung und Pflege seiner Sammlung nicht einhalten, obwohl diese internationales Ansehen geniesst. Diesen Missstand will der Regierungsrat beheben und beauftragt die Museumsdirektion, einen Vorschlag zur Umsetzung mit Kostenschätzung vorzubereiten.

Für die beiden übergreifenden Aufgaben – umfassende Sammlungserschliessung und Strategieprozess – hat der Regierungsrat einen Projektbeitrag von total 292’000 Franken gesprochen. Das Globalbudget des Museums wird befristet auf ein Jahr entsprechend erhöht. Diese Zusatzmittel für Sachausgaben und Personalressourcen sollen es dem Museum ermöglichen, die Strategie und das Vorprojekt der Inventarisierung zu entwickeln, um so längerfristig seine Kernaufgaben und seinen Auftrag neu definieren zu können.

Konkrete Massnahmen im Historischen Museum

Der Fokus der Betriebsanalyse liegt auf der Organisation als Ganzes mit dem Ziel, Massnahmen zu entwickeln, die dem Historischen Museum weiterhin eine erfolgreiche Zukunft ermöglichen. Auf dieser Basis leitet es nun folgende konkrete Schritte ein: Die Projektplanung für eine Gesamtinventur seiner Sammlung wird erarbeitet. Ihr Ergebnis bestimmt den finanziellen Aufwand und zeitlichen Rahmen für diese Inventur und den Platz- und Personalbedarf sowie die nötige Infrastruktur. Ebenfalls wird eine Strategie entwickelt, welche die Rolle und die Ziele des Historischen Museum Basel in der Schweizer Museumslandschaft für die nächsten zehn Jahre festlegt.

Machbarkeitsabklärung: Sammlungszentrum für das Historische Museum

Aus konservatorischer und betrieblicher Sicht ungenügend ist auch die Depot-Situation des Historischen Museums, dessen Sammlung in acht Depots verteilt auf das ganze Stadtgebiet gelagert ist. Gemeinsam mit Immobilien Basel-Stadt und dem Bau- und Verkehrsdepartement soll geprüft werden, ob ein zentraler Depotstandort für das Historische Museum möglich ist.

Betriebsanalysen in allen fünf kantonalen Museen

Im Dezember 2017 wurde die Museumsstrategie des Kantons Basel-Stadt verabschiedet. Darin wird festgehalten, dass zur Schaffung von Transparenz bezüglich Leistung und Finanzierung der fünf kantonalen Museen gestaffelt und über einen Zeitraum von drei Jahren externe Betriebsanalysen durchgeführt werden. Im Kunstmuseum Basel ist diese bereits 2018 erfolgt. Das Historische Museum Basel wurde nun als zweites unter die Lupe genommen. Parallel dazu läuft die Betriebsanalyse des Museums der Kulturen. Weiter werden das Naturhistorische Museum – abgestimmt auf den geplanten Standortwechsel – sowie das Antikenmuseum einer Betriebsanalyse unterzogen.

 

 

Hinweise:

Die ausführliche Zusammenfassung kann unter www.kultur.bs.ch heruntergeladen werden.

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